Wohngenossenschaft Holeeletten

Kurzportrait

In den 91 Wohnungen der Wohngenossenschaft Holeeletten wohnen zurzeit 170 Personen. Da der Zweck einer Genossenschaft in gemeinsamer Selbsthilfe angestrebt werden soll, ist nicht nur ein finanzieller Beitrag des Mitglieds, sondern auch sein Fachwissen oder seine Arbeitskraft gefragt. Die Leistungen, die von der Genossenschaft erbracht werden, sollen direkt und möglichst günstig an die Mitglieder weitergegeben werden (günstige Mieten).

Allgemeine Informationen

Statuten (gemäss PDF-Datei)

Organisation Vorstand

FunktionPerson
PräsidentDr. Luca Barella
Vizepräsident, BuchhaltungRaymond Mensch
Administration, KommunikationRoland Leu
Sanierung, UnterhaltJosef von Büren
Organisation, Verwaltung GartenJaqueline Ritter

Kontakt: info@wgholeeletten.ch

Geschichte

Ausschnitt des Jahresberichts des Präsidenten der WG Holeeletten 2009-2010

Es ist datiert auf November 1948, eines der ältesten Dokumente über die WG Holeeletten. Es handelt sich um 2 voluminöse Hefte mit einem detaillierten Kostenvoranschlag des eidgenössischen Seeger-Gross Architekts Basel für die I. und II. Bauetappe unserer WGH. In der Tat der Bau der ersten Hälfte unserer Bausubstanz, d.h. die Gebäude mit den ungeraden Nummern, wurde im Jahre 1949 gestartet, gefolgt von der zweiten Bauetappe (Gebäude mit geraden Nummern) ein Jahr später – 60 Jahre im Dienste von hunderten von Familien und Menschen, welche ein bequemes, sicheres und preisgünstiges Zuhause im Herzen von Basel gefunden haben.

Im Hinblick auf dieses wichtige Jubiläum, bin ich in die Jahresberichte der letzten 60 Jahre „eingetaucht“ um einen Zeit-Horizont unserer Genossenschaft zu gewinnen. Das Bild, das sich ergeben hat, ist charakterisiert von einer stürmischen Kindheit, welche im Laufe der  Zeit in eine ruhigere und ausgewogenere Genossenschaft herangewachsen ist. Hier einige interessante und kuriose Abschnitte aus verschiedenen Dokumenten der WGH der vergangenen Jahre:

1949

Die Gesamtkosten für den Bau der WGH werden um CHF 3’556’600.- budgetiert [Der heutige, versicherte Wert der Bausubstanz ist CHF ~26’000’000.-]. Die Landparzelle, auf welcher die Genossenschaft gebaut wird, im Besitzt vom Bürgerspital-Basel, ist 8568 m2 gross und belastet mit einem Baurechtzins von CHF 1,80.-/m2 [Heute beträgt der Baurechtzins CHF 32.-/m2]. Im Durchschnitt wird der Mietzins für eine 4-Zimmerwohnung ca. CHF 215.-/Monat betragen, für eine 3- Zimmerwohnung ca. CHF 165.- monatlich.

1950

In der ersten Generalversammlung unserer WG, gibt der Präsident C. Hablützel bekannt, „dass das Jahr 1950 im Zeichen der Fertigstellung der Bauten stand. Anfang April sind die Wohnungen der 1. Etappe bezugsbereit und grösstenteils vermietet. Der Bau der 2. Etappe konnte so gefördert werden, sodass Ende Oktober die Wohnungen bezogen werden konnten“. (Hr. Präsident C. Hablützel)

1951

„Die letzten 4 Autoboxen der II. Etappe wurden im Frühjahr fertig gestellt und sofort bezogen… auf dem Restareal der Parzelle des Bürgerspitals ist gegen einen bescheidenen Pachtzins nun ein Kinderspielplatz eingerichtet worden“. (Hr. Präsident C. Hablützel)

1952

„Dem Wunsch zahlreicher Mieter nach einer besseren Durchwärmung, wurde beschlossen, auch an den Vormittagen keine Heizpausen mehr einzuschalten“. „Es wurde häufig beobachtet, dass während des Waschens die Waschküchentüren offen gelassen werden. Durch die entweichenden Dämpfe im Veloraum werden Fahrräder und Kinderwagen rasch rostig!“.  (Hr. Präsident W. Fischer)

1956

„Im laufenden Jahr hatten wir 14 Umzüge. Die Wohnungen fanden infolge der noch immer angespannten Wohnungsmarktlage reissenden Absatz“. „Im Berichtsjahr wurde eine Anzahl Wohnungen besichtigt… Es gibt nichts Unangenehmeres für eine Hausfrau, als ihre sauber gereinigte Wohnung zwei Herren des Vorstandes zu zeigen, welche mit nassen Schuhen überall herumstoffeln…“. (Hr. Präsident W. Fischer)

1960

„Das abgelaufene Geschäftsjahr war wohl das bisher ruhigste in unserer WG-Geschichte. Nur zwei Mieter haben gewechselt… auch die Mietzinsen wurden prompt und ohne einen Rappen Ausfall bezahlt“. (Hr. Präsident E. Philipp)

1964

„Auf den 1. Januar 1965 ist… der in Aussicht gestellte Aufschlag in Kraft getreten. Die zusätzlichen Mittel ermöglichen, endlich an die längst geplante Instandstellung der Treppenhäuser zu denken“. „Wir haben dieses Jahr 160 Rosenstöcke zugekauft“. (Hr. Präsident H. Gysin)

1967

„Das verflossene Jahr kann für die Genossenschaft als -Jahr der vielen Reparaturen- gestempelt werden….grössere Reparaturen waren bei den Zentralheizungsanlagen notwendig… 45 Zimmer, 17 Küchen, 19 Badezimmer und 12 Entrées wurden vollständig renoviert“. (Hr. Präsident H. Gysin)

1972

„von den 91 Mietern besitzen 80 einen Fernsehapparat. Das verpflichtet uns, die Antenne dem neusten Stand anzupassen und zu unterhalten. Wir werden besorgt sein, dass nun der Monte-Ceneri und Deutschland 3 bei uns auch empfangen werden kann“. (Hr. Präsident H. Gysin)

1981

„Mit der Einführung des INFO-Blattes können die Genossenschaftler  jederzeit über unsere Tätigkeit und Geschehnisse in der Hofstetterstrasse orientiert werden“. „Herr Gysin, nach 27-jähriger Mitgliedschaft, davon 17 Jahre als Präsident, tritt in den wohlverdienten Ruhestand“. (Hr. Präsident R. Zimmermann)

1986

„Als Sofortmassnahme wird der Zusammenschluss der beiden Heizzentralen erfolgen…“. „ Die letzte Erhöhung des Baurechtzinses datiert aus dem Jahre 1976. Die damalige massive Erhörung hat grosse Wellen geworfen….von Seiten des Bürgerspitals ist der neue Baurechtzins noch nicht an uns gelangt…ich wurde orientiert, dass mit einem Aufschlag von bis zu 30% zu rechnen sei“. (Hr. Präsident R. Zimmermann)

1991

„Die BALCAB konnte die seinerzeit versprochenen Termine nicht einhalten…trotz allem wird nun die Verkabelung unserer Genossenschaft abgeschlossen…“. (Hr. Präsident R. Zimmermann)

1999

„Unsere Genossenschaft feiert dieses Jahr ihr 50-jähriges Jubiläum. Genau auf diesen Zeitpunkt werden die Bäder und Küchen saniert (ca. Ende August). Herr Rino Zimmermann tritt nach 21 Jahren, davon 19 als Präsident, aus dem Vorstand zurück“. (Hr. Präsident A. Schlatter)

2005

„Nach Besichtigung der gemeinsamen WG-Räume wie Keller, Estrich… mussten wir feststellen, dass sich grosse Mengen an privaten Gegenständen angesammelt hatten. Durch die -Entsorgungs-Aktion 2005- konnten wir uns von ca. 11 Tonnen Material befreien“. (Hr. Präsident L. Barella)

2008

„Im Rahmen der vorgesehenen Fassadenrenovation wurde das Architekturbüro Wicki AG- Basel beauftragt, eine erste Einschätzung der Lage zu liefern“. „Die Entscheidung des Vorstands war, sich mit allen Mitteln zu wehren und gegen eine weitere Steigerung des Baurechtzinses zu kämpfen… ein Anwalt wurde eingeschaltet. Nach langwierigen Diskussionen die fast 3 Jahre dauerten, konnten wir…eine Nullrunde erreichen. Es wird keine Erhöhung des Baurechtzinses geben“. (Hr. Präsident L. Barella)

Der Präsident
Luca Barella
Basel, 7. April 2010